2,3 Millionen Euro investiert

Schlüsselübergabe für Anbau des Pastor-Arning-Haus in Fürstenau

Ein Artikel von Bernard Middendorf – Bersenbrücker Kreisblatt

Fürstenau

Der Anbau des Pastor-Arning-Hauses in Fürstenau ist fertig. Wegen Corona hatte sich die Bauzeit für das 2,3 Millionen Euro teure Projekt in die Länge gezogen. Nun stand im Rahmen einer Feier die Schlüsselübergabe an.

Da sage noch einer, die Bewohner des Pastor-Arning-Hauses könnten nicht feiern: Eine große Zahl – begleitet von Betreuern und Angehörigen – hatte sich in einem eigens errichteten Zelt in Sichtweite des neuen Anbaus eingefunden, um mit der Leitung und Mitarbeitern, mit Gästen aus Kirche, Politik und Verwaltung die Einweihung nach dem Richtfest nachzuholen. Beifall brandete auf, als Architekt Andreas Küpker den Schlüssel an „Bauherrin“ Anke Kusche übergab.

Bewohner und Betreuungsgemeinschaft standen im Mittelpunkt vieler Ansprachen. Mitarbeiter seien als menschliche Software unverzichtbar, die Gebäudehülle sei nur die Hardware, waren sich die Geschäftsführer Joachim Minneker und Udo Hoffeld einig. Der bedankte sich zudem bei allen Verantwortlichen, Mitarbeitern, Handwerkern, Bewohnern und Hausmeister Frank Adscheid, „der überall gleizitig half“.

Joachim Minneker wiederum überreichte der Jubilarin Gertrude Tellekamp für 30-jährigen Einsatz das goldene Kronenkreuz der Diakonie. Ehrungen und Präsente für ihre Dienstjubiläen empfingen auch Jörg Wegmann (25 Jahre), Erika Fritz (20), Mechthild Beer (15) sowie Silke Diekhoff, Galina Lomp und Frauke Rosemeyer (je 10 Jahre).

Das neue Pflegekonzept warf Dieter Meeßmann vom Qualitätsmanagment auf die Leinwand. Stärker berücksichtigt würden nun Biografie und Gewohneheiten („Was haben Sie früher gern gemacht?“). Kleiner und „normaler“, eben gemütlicher sei das Motto in den Wohnbereichen für 47 Bewohner – teils noch recht selbständig, teils schwerstpflegebedürftig. Als Team statt mit grtrennten Arbeitsabläufen arbeiten jetzt Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung.

Fürstenaus Bürgermeisterin Manuela Nestroy schilderte anschaulich die schwierige Bauphase, die von allen viel Geduld erfordert hätte. Sie lobte die liebevolle Betreuung im Pastor-Arning-Haus und gab ihre Hoffnng Ausdruck dass sich die Bewohner darin wohlfühlen würden. Seine Freude über die gelungene Kooperation fasste Stefan Thye-Moormann im Auftrag der Kreissparkasse in Worte.

„Was bleibt dem Architekten noch – außer der Schlüsselübergabe?“, so Andreas Küpker. In den Dank an Bauherrn und engagierten Handwerker schloss er auch Menschen wie Christina Wetzel – Leiterin des sozialen Dienst – ein, die „eine Engelsgeduld aufgebracht habe“. Sprach’s und überreichte den großen Schlüssel an Pastorin Anke Kusche, Vorstand des evangelischen Krankenhausvereins. Wohnen sei ein menschliches Grundbedürfnis, betonte Anke Kusche. Wer umziehe, müsse oft schweren Herzens sein altes vertrautes Zuhause verlassen und suche Geborgenheit und Sicherheit im neuen Heim. Schon Jesus habe seinen Jünger angehalten, mit dem Spruch „Friede diesem Haus“ Wärme und Güte weiterzugeben. Das wünsche sie allen Bewohnern, sagte sie unter Beifall.

Für beeindruckend vorgetragene spirituelle Songs wie „Gott segne dich“ von Martin und Jennifer Pepper oder „Halleluja“ von Leonard Cohen erhielt auch die Band „Insa & Thomas“, die spontan zugesagt hatte, begeisterten Applaus.

Fotos: Bernard Middendorf und Christina Wetzel